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34. Tag mit dem Auto nach Bakersfield

34. Tag mit dem Auto nach Bakersfield
Puh! Diese Nacht habe ich nicht gut geschlafen. Erstens war ich zu zappelig weil bald Petra kommt und zweitens hatten wir wiedermal Bärenalarm auf dem Campingplatz. Gesehen habe ich zwar nichts, aber gehört habe ich den Alarm des Autos. Ob der Bär den Alarm ausgelöst hat, oder die Besitzer des Autos weiss ich nicht. Die Infrarotschlüssel vieler amerikanischen Autos haben einen sogenannten "Panic" Knopf. Mit diesem lässt sich zu jeder Zeit auf Knopfdruck der Alarm auslösen und wieder ausschalten. Wenn sich also ein Bär am Auto zu schaffen macht und der Besitzer bekommt dies mit, drückt er einfach den Panic Knopf und der Bär macht sich bestimmt aus dem Staub. Zum Frühstück gab’s nicht gerade viel, ich wollte nichts mehr kaufen und die Sachen noch aufbrauchen die ich hatte. Also begnügte ich mich mit Orangensaft und einer Banane. Nach dem ich alles zusammen gepackt und ins Auto geladen hatte, machte ich mich auf den Weg. Die Strasse führte zuerst noch durch den Park, anschliessend an einen Stausee entlang und dann durch riesige Obstkulturen. In Visalia ging’s dann auf den Freeway 99 Richtung Süden bis nach Bakersfield. Die Fahrt auf dem Freeway war nichts besonderes, 70 Meilen/h, Tempomat rein und nur noch fahren. In Bakersfield angekommen suchte ich mir ein Hotel mit Internetanschluss. Das erste hatte zwar Internet, aber es funktionierte nicht und die Störung sollte den ganzen Tag anhalten. Also auf zum nächsten Hotel. Am nächsten Hotel angekommen, war soweit alles in Ordnung. Zimmer waren frei, Internetanschluss funktionierte, nur konnte ich das Zimmer erst in einer Stunde beziehen. Nun muss man sich vorstellen, Bakersfield liegt irgendwo im nichts, es war tierisch heiss, ich hatte eine Dusche nötig und freute mich auf einen gekühlten Raum. Tja, nun musste ich irgendwie die 1 Stunde tot schlagen. Da mein Bike noch einen Service nötig hatte, beschloss ich zur nächsten Tankstelle zu fahren, mein Bike zu waschen, Kette reinigen, kontrollieren und das Bike wieder für den nächsten Einsatz startklar machen. Als ich dann endlich ins Zimmer konnte, war ich komplett durchgeschwitzt - was soll's! Zuerst war nun aber Wäsche waschen angesagt, anschliessend duschen und dann auf den Weg machen um etwas zu essen. Bakersfield ist, soweit ich das beurteilen kann, nicht sehr sehenswert. Für mich erfüllte es den Zweck um mich fit für das Treffen mit meinem Schatz in Las Vegas zu machen. Am Sonntag treffe ich dort meinen Schatz und wir touren gemeinsam 2 Wochen mit dem Camper durch Nevada, Utah und Arizona. Deshalb wird dies hier, für ca. 2.5 Wochen, mein letzter Bericht sein. Auch Photos werde ich in dieser Zeit keine aufs Web stellen. Ich hoffe aber, dass ich nach dieser Zeit wieder so zahlreiche Besuche auf meiner Website haben werde, wie bis anhin. Bedanken möchte ich mich bei allen die bis jetzt fleissig gesponsert haben, mir Feedback gegeben haben und mich motiviert haben, weiterhin meine Kilometer zu radeln. Ach ja, ich bin in der Zwischenzeit bei knapp 1500 geradelten Kilometern. Die Höhenmeter und die Wanderkilometer habe ich leider nie gezählt. Gesundheitlich geht es mir gut, ich freue mich auf weitere Abenteuer, viele neue Leute kennenzulernen, schöne Gegenden zu sehen und euch auf dem Laufenden zu halten.
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33. Tag mit dem Bike im Sequoia National Park

33. Tag mit dem Bike im Sequoia National Park
Ich war gespannt, was das Wetter heute für Kapriolen macht!? Als ich aufstand, sah es eigentlich noch ganz gut aus, aber von meinem Zeltplatz aus konnte man nicht in die Berge sehen. Also dann, Frühstücken, Sachen zusammenpacken und zwar inkl. CoreTex. Ich wollte unbedingt noch auf den Moro Rock, den die Aussicht von da soll wirklich sagenhaft sein. Für mich hiess das, nochmals dieselbe Strecke wie gestern hochfahren. Rund 23km und eine Höhendifferenz von etwa 1500 Metern. Ich war gespannt, ob ich das 2mal hintereinander schaffe. Das Wetter war eigentlich ideal zum Biken. Nicht zu heiss, da die Sonne hinter einer dünnen Wolkenschicht war, aber zum Fotografieren war das natürlich nichts. Wenigstens können so keine Hitzegewitter entstehen, dachte ich mir und fuhr munter weiter. Ich kam recht zügig voran, sogar zügiger als gestern und war richtig stolz auf mich. Oben angekommen, diesmal ohne Regen, gönnte ich mir zuerst eine kleine Verpflegung. Danach machte ich mich auf zum Moro Rock. Die Besteigung des Granitblocks war schon ziemlich abenteuerlich, hatte ich doch keine Trakingschuhe dabei sondern nur meine Bikeschuhe. Der Metallklick unten an der Sole, rutschte ganz schön auf dem flachen Felsen, zudem blies ein ziemlich heftiger Wind. Oben angekommen, war ich wirklich überwältigt von der genialen Aussicht. Man konnte bis weit ins Fork Tal hinunter sehen und bis weit in die Berge des Kings Canyon Schnappschüsse. Dafür freute ich mich umso mehr auf die bevorstehende Abfahrt, diesmal sogar im Trockenen. Zuerst aber hiess es wieder runter vom Felsen. Das klappte, zu meinem Erstaunen eigentlich recht gut. Danach fuhr ich die Strasse noch etwas weiter. Es war wirklich traumhaft, überall standen diese riesigen Mammutbäume, mal einzeln, mal in Gruppen von drei, oder vier Bäumen. An einer Stelle der Strasse war ein riesiger umgekippter Mammutbaum, der Durchmesser war so gross, dass man durch den Baum einen Tunnel gemacht hat, durch den die Autos durchfahren konnten. Ein weiterer umgestürzter Baum war sie Breit, dass man früher mit dem Auto darauf fahren konnte. Über die Jahre wurde der Baum aber morsch und ist irgendwann an einigen Stellen eingestürzt. So, nun freute ich mich aber auf den Rückweg. Nochmals durch den Wald mit den wunderschönen Bäumen und dann, die Abfahrt. Etwa in der Hälfte, einer 180 Grad Kehre, habe ich nochmals Halt gemacht um die Aussicht zu geniessen und etwas zu Mittag zu essen. Danach ging’s in rasantem Tempo weiter den Berg hinunter. Für einmal liessen die Autos mich vorbei, da diese nicht schneller als 40km/h fahren durften und wegen der Steilheit auf ihre Bremsen achten mussten. Mein Bike meisterte die Abfahrt mit Bravur. Müde, aber zufrieden kam ich am Nachmittag auf meinem Campingplatz an. Nun war ein Nickerchen fällig. Etwas mehr als eine Stunde später wachte ich auf, gönnte mir etwas zu essen und hörte plötzlich die ersten Donnerschläge. Kurz darauf fing es an zu regnen. Für einmal Glück gehabt und nicht nass geworden, dachte ich mir. Morgen geht es raus aus dem Park. Ich werde mir in der nächst grösseren Stadt ein Hotelzimmer nehmen, mir eine, vielleicht auch zwei, oder drei Duschen gönnen und meine Kleider waschen. Danach geht es auf nach Las Vegas.
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32. Tag mit dem Bike im Sequoia National Park

32. Tag mit dem Bike im Sequoia National Park
Wie gestern vorgenommen, startete ich nach dem Frühstück zu meiner "kleine Passfahrt". Ich nenne sie Passfahrt, weil die Strasse, wie bei uns, über mehrere Kehren in die Höhe führt. Da ich relativ früh gestartet bin, war die Temperatur noch angenehm und auch der Verkehr war nicht wirklich schlimm. Kommt dazu, dass man hier im Park nur 25 Meilen/h fahren darf, das sind etwa 40km/h. Ich kam wirklich gut voran, der Ellbogen tat nicht weh, das Knie machte keine Probleme - wirklich ein tolles Erlebnis. Die Aussicht ins Tal und in die Berge war traumhaft und ich genoss den Aufstieg wirklich. Aber rund 4km vor dem ersten Ziel, dem Giant Forest Museum, fing es an zu regnen. Nicht schon wieder, dachte ich. Als erstes schützte ich meinen Rucksack und meine Lenkertasche mit einem speziellen Regenschutz. Da ich schon nass geschwitzt war, behielt ich meinen trockenen Regenschutz lieber für die Abfahrt. Durchnässt oben angekommen flüchtete ich mich in das kleine Museum. Den es schüttete in der Zwischenzeit ziemlich, dem nicht genug, sank auch noch die Temperatur um ca. 10 Grad und es windete. Der Ranger meinte, genau wie gestern! In zwei Stunden sei die Sache vorbei und es scheint wieder die Sonne. Ich entschloss mich die Zeit auszusitzen und genoss die Wärme im Museum. Leider durfte ich nichts essen und so fing irgend wann mein Magen an zu knurren. Tatsächlich, nach knapp 2h hellte es auf und ich machte es mir auf einem Granitfelsen bequem und ass zu Mittag. Danach, so der Plan, wollte ich noch weiter hoch zum Moro Rock, einem markanten Granitfelsen. Nach kurzem Sonnenschein, verschlechterte sich jedoch das Wetter wieder und so beschloss ich, hoffentlich noch vor dem heftigen Regen, wieder runterzufahren. Aber heute sollte wettertechnisch nicht mein Glückstag sein. Schon nach wenigen Kilometern kam ich wieder in den Regen. Also gleiches Spiel, Rucksack und Lenkertasche schützen, Regenjacke anziehen und weiterfahren bevor Strasse komplett nass ist. Unten im Campingplatz angekommen, wen wundert’s, schien schon fast wieder die Sonne. Na ja, sollte heute nicht mein Tag sein. Mal sehen, vielleicht läuft es morgen besser.

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31. Tag mit Auto und Bike im Kings Canyon und im Sequoia National Park

31. Tag mit Auto und Bike im Kings Canyon und im Sequoia National Park
Eigentlich wollte ich heute ganz hinten im Canyon übernachten, aber ein Ranger hat mir gestern noch mitgeteilt, dass sie für heute im Canyon geplante Feuer legen würden und erfahrungsgemäss bleibt der Rauch im Canyon hängen. Deshalb entschloss ich mich, heute noch weiter in den Sequoia National Park zu fahren, aber zuerst noch eine Runde mit dem Bike an den nahegelegenen Lake Holmes zu machen. Die Fahrt führte im ersten Teil der Canyonstrasse entlang bis dann nach rund 20km die Abzweigung zum See kam. Als ich am See ankam, war so gut wie gar nichts los, es war ja auch erst 9 Uhr morgens und mitten unter der Woche. Aber an der Infrastruktur konnte man erkennen, dass hier an den Wochenenden und Ferientagen so ziemlich die Post abgeht. Für einmal hatte ich den See praktisch für mich alleine. Zurück beim Auto, entschloss ich mich dann doch noch weiter in den Canyon zu fahren - schliesslich sieht man so einen "kontrollierten" Waldbrand auch nicht alle Tage. Die Strasse durch den Canyon führe mehrheitlich an einem Fluss eintlang, der wegen der Schneeschmelze ziemlich viel Wasser führte. Hinten im Canyon konnte man es dann auch schon riechen und überall sah man Rauchwolken aus dem Wald aufsteigen. Schon ziemlich imposannt, wenn man überall die Feuerwehrleute mit ihren Flammenwerfern sieht, wie sie gerade einen Busch, oder eine Hecke in Brand stecken. Überall, loderte und rauchte es und da wo das Feuer bis an die Strasse kam, konnte man die Hitze beim durchfahren wirklich fühlen. Aber wie der Ranger mir gestern gesagt hat, mit übernachten wird das nichts, das Tal war bereits jetzt ziemlich mit Rauch gefüllt.
Ich fuhr also wieder aus dem Canyon raus und Richtung Sequoia National Park. Die beiden Park grenzen eigentlich aneinander, es gibt auch nur eine Strasse die durch beide Parks führt. Der Sequoia National Park ist bekannt für seine riesen Mammutbäume, den Sequoia Trees, welche dem Park auch ihren Namen gaben. Leider sind sie heute nicht mehr so zahlreich vorhanden wie früher, aber es gibt noch so ein paar richtig fette Brocken die man sich anschauen kann. Diese Bäume haben einige interessante Eigenschaften. Zum einen, wachsen sie nur in einer speziellen Gegend und in einer speziellen Höhe. Die grösste Anzahl von Sequoia Trees findet man in diesem Park in einer Höhe von 2000 - 2500 m.ü.Meer. Erstaunlich, wenn man sich vorstellt, dass bei uns die Baumgrenze bei ca. 1800 m.ü.Meer ist! Als zweites, brauchen sie zu einer bestimmten Jahreszeit Feuer um sich vermehren zu können. Durch die Hitze des Feuers lösen sich die Jungzapfen (wie bei uns Tannenzapfen), von den Ästen, fallen auf den heissen Boden, springen auf und so kann der Samen sich ausbreiten. Schon erstaunlich nicht!? Leider verschlechterte sich am frühen Nachmittag das Wetter, es begann sogar zu regnen und so machte ich mich auf, meinen Campingplatz am Südeingang des Parks  zu suchen. Ich fuhr eine wunderschöne Strasse hinunter und vernichtete auf rund 22km etwa 1500 Höhenmeter. Schnell entschloss ich, diese Strasse morgen mit dem Bike zu erklimmen.
Am Campingplatz angekommen, wurde ich gleich informiert, dass ich unbedingt den Food in die Boxen verstauen muss. Sie hatten in dieser Woche schon 3 Attacken von Bären auf Autos, weil sich noch Essen darin befunden hat. Für mich kein Problem, da ich alles Essen in einer Tasche verstaut hatte. Nach dem Essen besuchte ich noch eine kleine Rangerveranstaltung, die unter dem Thema "Bären im Park" stand. Es war sehr interessant und informativ, zudem hatte der Ranger eine gute Art, die Informationen rüber zu bringen. Mit zwei kleinen Indianergeschichten zum Thema Bär und Mensch, schloss er die Veranstaltung ab. Diese Nacht kam es, wie es kommen musste. Es besuchte uns wiederum ein Bär, etwas drei Plätze neben mir ging mitten in der Nacht die Alarmanlage eines Autos los. Ich sah den Bär gerade noch an meinem Auto vorbei laufen. Darauf habe ich dann nicht mehr ganz so tief geschlafen.

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30. Tag mit dem Auto und Bike im Kings Canyon National Park

30. Tag mit dem Auto und Bike im Kings Canyon National Park
Heute hiess es, auf in den Kings Canyon!! Die Fahrt führte zuerst via Freeway aus der Stadt hinaus, anschliessend entlang riesiger Obstanlagen, bis schliesslich wieder die dürre Graslandschaft kann. Plötzlich jedoch, stieg die Strasse relativ steil an und es galt rund 5000 feet (etwa 1700 Höhenmeter) zu überwinden. Schnell änderte sich auch die Landschaft, das dürre Gras verwandelte sich in wunderschöne, grosse Sequoiabäume und ich fühlte mich schon fast wieder wie zu Hause. Kurz nach dem Mittag kam ich an einem wunderschönen Campingplatz mit dem Namen Sunset vorbei! Das verspricht doch schon so einiges und ich entschloss mich hier mein Nachtlager aufzuschlagen. Ich suchte mir einen schönen Platz mit Aussicht ins Tal und nach Westen, in der Hoffnung den Sunset auch zu sehen. Danach nahm ich mein Bike aus dem Auto, setzte es zusammen und begab mich auf eine kleine Tour zu einem Aussichtspunkt. Es war eine ziemlich steile Strasse und irgendwie fühlte ich mich ein wenig eingerostet und nach kurzer Zeit machte sich mein rechtes Knie schmerzhaft bemerkbar. Komisch, eigentlich hatte ich noch nie Probleme mit dem Knie beim Biken. Oben angekommen, genoss ich kurz die Aussicht, unterhielt mich mit einem amerikanischen Ehepaar und machte mich dann auf einen 4.5 Meilen langen Hike zu einem Feuerwachturm, der auch als Aussichtspunkt diente. Obwohl sich die Wolken am Himmel schon ziemlich dunkel verfärbten, entschloss ich mich weiter zugehen. Nach knapp einer Stunde kam ich am Turm an, leider war auch dieser abgeschlossen. Tja, kurz etwas essen und als ich das erste Donnergrollen hörte machte ich mich auf den Rückweg. Nach der Hälfte traf ich wiederum das amerikanische Ehepaar und wir unterhielten uns nochmals etwa eine halbe Stunde lang. Als es dann anfing zu tröpfeln, entschuldigte ich mich und machte mich auf den Rückweg. Kurz bevor ich mein Bike erreichte fing es ziemlich heftig an zu regnen, ich konnte mich gerade noch unter einen grossen Stein flüchten. Für mich sah das wie ein Sommergewitter aus und ich beschloss zu warten bis es aufhörte. Nach etwa einer halben Stunde wurde der Regen langsam weniger, bald schon kam das Ehepaar und sie erzählten mir, dass es bei ihnen sogar gehagelt hat. Sie verdrückten sich ins Auto und ich radelte auf der nassen Strasse zurück zu meinem Zeltplatz. Mein Bike sah danach ziemlich dreckig aus und ich wusste, dass zuerst eine Reinigung fällig würde, bevor ich es wieder richtig gebrauchen kann. Heute aber, hatte ich keine Lust mehr dazu. Bald schon, kam die Sonne wieder hervor und bei mir meldete sich der Hunger. Zum Kochen aber,  hatte ich irgendwie keine Lust und so gab es heute Abend Nachos mit Salsa (Hot) und einem Bier, nicht gerade gesund, aber gut. Der anschliessende Sonnenuntergang entschädigte mich wirklich für die, ins Wasser gefallene Wanderung. Später am Feuer lernte ich dann noch Ivan und Flat kennen. Zwei Rumänen die in Los Angelos bei Google arbeiten und eine Woche Ferien machen. Es war eine wirklich lustige Runde, wir haben viel gelacht, Bier getrunken und Chips gegessen.