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64. Tag Routenänderung und unterwegs nach Bend

64. Tag Routenänderung und unterwegs nach Bend
Ich habe gestern noch beschlossen, doch nicht zur Küste zu fahren und den Weg nach Seattle über das Inland, die Cascades, zu nehmen. Als erstes heute, hiess es aber wieder Mückenmittel einschmieren und sich gegen diese lästigen Biester wehren. Sei es beim Frühstück, beim Zähneputzen, oder beim Kontaktlinsen montieren. Danach fuhr ich los Richtung Bend. Mein Reiseführer sagte mir, ich sollte unterwegs noch zum Newberry National Monument fahren. Ein Park mit ausgedehnten Lavafeldern und sehr seltenem, schwarzem, glasigen Basaltgestein. Ich fuhr an den Anfang der Stichstrasse und packte dann mein Bike und nahm die 14 Meilen in Angriff. Der Anstieg war nicht ohne, aber die Aussicht oben auf dem Paulina Peak  entschädigte für alles. Der Trail über den Basaltstein war einmalig und wirklich etwas speziellen. Danach ging's zurück zum Auto, von wo ich mich, via den Mount Bechelor, nach Bend aufmachte. Die Strasse führte praktisch nur durch Wald und immer wieder an Seen vorbei, die zum Bleiben einluden. Mein Ziel war jedoch Bend, wo ich wieder mal ein Hotel beziehen wollte, eine ordentliche Dusche nehmen und Wäsche waschen war auch wieder mal angesagt. In Bend angekommen, suchte ich mir ein Hotel und setzte meine Vorhaben in die Tat um. Nach der Dusche, machte ich mich auf die Suche nach einer Laundry um meine Wäsche zu waschen. Während den 35 Minuten, die die Wäsche für das "Sauber" werden benötigt, gönnte ich meinem Bike auch wieder mal einen Service. Ich spritzte es mit Wasser ab, reinigte die Kette und ölte sie anschliessend wieder ein. Mein Bike hat bis jetzt wirklich gut funktioniert, abgesehen von den komischen Geräuschen, die in der Zwischenzeit mal lauter, mal weniger laut sind. Ich denke, es wird die restlichen 3 Wochen auch noch überstehen und danach werden wir sehen, was ich damit mache. Nach dem ich meine "Haushaltsarbeiten" erledigt hatte, ging ich in den Ausgang. Bend ist eine kleines Städtchen mit einem industriellen Hintergrund. Ein alter Mühlenbezirk wurde komplett neu gestaltet und nun finden sich in den "alten" Fabrikgebäuden Shops, Kinos, Restaurants usw. Downtown ist auch sehr sehenswert und so verging die Zeit wie im Fluge. Ich ass noch kurz etwas und machte mich dann auf den Rückweg. Unterwegs traf ich noch ein Bikerpaar aus der Gegend um Bend und ich fragte sie, ob sie mir für morgen noch einen guten Biketipp geben könnten? Sie erklärten mir den Weg zum Phil's Trail und meinten, jeder hier in der Gegen kenne Phil's Trail und ich müsste diesen unbedingt fahren, er würde mir gefallen. Zurück im Hotel aktualisierte ich noch meine Homepage und kümmerte mich wieder mal um meine Mailbox. Danach viel ich ziemlich müde ins Bett.
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63. Tag mit Bike den Rim Drive um den Crater Lake

63. Tag mit Bike den Rim Drive um den Crater Lake
Für heute hatte ich mir den Rim Drive um den Crater Lake vorgenommen. Vom Campground aus sind das ca. 66km und etwa 1200 Höhenmeter, jedoch spielt sich das ganze bereits auf 2000 Metern über Meer ab. Wird also sicher eine spassige Angelegenheit. Leider waren die Mücken bereits am Morgen wieder aktiv und so ass ich mein Frühstück im Auto. Danach räumte ich den Campingplatz und machte mich mit Sack und Pack auf zum nächstgelegenen Parkplatz. Dort packte ich mein Bike und es konnte losgehen. Zuerst aber, ging’s nach 6km erst mal ins Visitor Center, da ich gesehen hatte, dass die Schranke für den Rim Drive auf geschlossen stand. Im Visitor Center teilte mir dann der Ranger mit, dass die Strasse tatsächlich noch geschlossen sei, aber mit den Bikes könne man sie bereits fahren - es hätte nur noch ein paar Steine auf der Strasse, die aber umfahren werden könnten. Motiviert, aber  trotzdem mit etwas gemischten Gefühlen machte ich mich auf den Weg. Oben am Rim angekommen, bestaunte ich nochmals den Kratersee mit seiner tiefblauen Farbe - schon etwas Faszinierendes. Danach fuhr ich im Uhrzeigersinn um den See. Der erste Teil des Rim Drives war auch noch für die Autos geöffnet und so war  immer etwas los auf der Strasse. Ich fuhr relativ gemütlich, da ich ja nicht genau wusste was mich noch so erwartete. Regelmässig machte ich bei den zahlreichen, schönen Aussichtspunkten Halt, machte ein Foto und genoss die Aussicht. Nach etwa eineinhalb Stunden hatte ich streckenmässig etwa die Hälfte geschafft und passierte die Schranke mit dem Closed Schild. Etwa 200m dahinter, an einem schönen Aussichtspunkt machte ich Mittagspause und ass eine Kleinigkeit. Während dieser Pause lernte ich Linda mit ihrem Mann und ein befreundetes Pärchen kennen. Sie gaben mir noch ein paar Tipps, was man in Seattle so alles machen kann, Linda gab mir noch ihre Karte mit der Mailadresse und dann verabschiedeten wir uns. Ich fuhr weiter und hatte die ganze Strasse alleine für mich. War schon ein komisches Gefühl, zu wissen, dass hier nicht so schnell jemand vorbei kommen wird. Ich konzentrierte mich einfach noch ein wenig mehr und schaute, dass nichts passiert. Die Fahrt war einfach genial und man konnte immer wieder den Kratersee aus verschiedenen Blickwinkeln sehen. Ich genoss die Fahrt, die Ruhe, die Natur und beschäftigte mich mit mir selber und der tollen Natur. Nach etwas mehr als 3 Stunden kam ich wieder beim Visitor Center an und klopfte mir innerlich auf die Schultern. Jetzt hatte ich Lust auf etwas Süsses, eine Cola und nochmals den See zu sehen. Ich fuhr also nochmals hoch zum Rim, gönnte mir eine Cola und ein Browne und genoss den Blick auf den See und liess mir die heutige Tour nochmals durch den Kopf gehen. Eine Stunde später düste ich hinunter zu meinem Wagen, packte alles zusammen und machte mich auf zum nächsten Campingplatz am Diamond Lake. Dort angekommen war ich glücklich einen schönen Platz gefunden zu haben. Schnell aber merkte ich, warum hier fast keine Leute waren!! Anscheinend gilt in Oregon, schöner Campground - viele Mücken. Auch hier schwirrten mir schon nach kurzer Zeit die Mücken nur so um die Ohren. Also, schnell wieder in den Wagen, von Kopf bis Fuss einschmieren, dicke Hosen und eine dicke Jacke anziehen. Heute liess ich mich von diesen Biestern nicht abschrecken, genoss mein Bier und mein Abendessen bei einem schönen Feuer und machte es mir nach dem Eindunkeln in meinem Schlafsack gemütlich. Heute werde ich sicher gut schlafen. Sweet Dreams!!
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62. Tag Von den Lava Beds zum Crater Lake N. P.

62. Tag Von den Lava Beds zum Crater Lake N. P.
In der Nacht plagt mich immer noch mein Husten und ich kann deshalb nicht sehr gut schlafen und bin am Morgen immer ein wenig gerädert. Zum Glück gibt es auf diesen einfachen Campingplätzen keinen Spiegel, ich würde mich wahrscheinlich nicht erkennen. Nach einem kurzen und einfachen Frühstück, Toastbrot (ungetostet) mit Honig und einem kalten Macchiato, ging’s auf einer Schotterstrasse 15 Meilen Richtung Lava Beds National Monument. Dort angekommen, erkundigte ich mich als erstes im Visitor Center was man hier so alles anstellen kann. Ich bekam eine grosse Taschenlampe, einen Kletterhelm und eine Karte in die Hand gedrückt. Auf der Karte waren diverse Höhlen eingezeichnet, mit der Beschreibung dass man diese selber erkunden kann - dafür die Taschenlampe und der Helm. Also begab ich mich auf Höhlensuche!! Ich fuhr den angegebenen Loop ab und suchte mir eine Höhle aus, vor der auf dem Parkplatz noch keine Autos standen. Meine Höhle hiess Blue Grotto, ist doch ein vielversprechender Name, dachte ich und machte mich auf den Weg. Ein kurzes Stück durch ein paar Büsche und schon konnte ich den Einstieg sehen. Eine der Attraktionen im Lava Beds sind eben diese Höhlen. Das gesamte Areal ist eigentlich ein riesig grosser Lavastrom, dazwischen ein paar Aschehügel und wieder viele kleine Lavaströme. Als diese Lavaströme vor tausenden von Jahren erkalteten bildeten sich eben diese Höhlen. In einem Indianerkrieg in dieser Gegend, fanden die zahlenmässig unterlegenen Indianer, immer wieder Unterschlupf in diesen Höhlen und konnten sich so. über längere Zeit, erfolgreich gegen die Weissen wehren. Das erkunden dieser Höhle war wirklich eine tolle Sache und eine Zeitlang fühlte ich mich fast wieder in meine Jugendjahre versetzt, wo wir oft in kleinen Höhlen spielten und uns versteckten. Was wir sonst noch so da gemacht haben, schreibe ich jetzt lieber nicht denn meine Mutter liesst diese Berichte auch und das würde wahrscheinlich nur zu unnötigen Diskussionen führen. Nach dem Höhlenerkunden, bestieg ich noch einen dieser Aschehügel, auf dem sich ganz oben noch ein sogenannter Fire Lookout befand. Mann, hatte man von dort oben eine tolle Aussicht. Beim Abstieg gingen mir so einige Dinge durch den Kopf und ich realisierte das erste mal so richtig, dass es in knapp 3 Wochen wieder nach Hause geht. Mir gingen viele Dinge die ich erlebt habe nochmals durch den Kopf, die Klapperschlangen, die beiden Radfahrer, Thery mit seinem Campingplatz und dem Rasenmäherrennen, die ersten Tage auf dem Bike mit dem Trailer, der Wasserverbrauch im Joshua Tree N.P., Ben und Marty im Yosemite N.P., die Bären in der Nacht, zweieinhalb Wochen mit meinem Schatz, viel alleine mit mir selbst und meinen Gedanken, die Vorbereitung, die strenge Zeit bevor ich in diese Ferien durfte, wie viele Kilometer ich verkauft habe und viele unzählige Stunden auf dem Bike mit Gedanken über dies und das! Ich darf glücklich sein, dass ich dies erleben durfte und weiss, dass es nicht selbstverständlich ist. Nicht dass mir das schön öfters in den Sinn gekommen ist, aber so bewusst war es mir glaube ich noch nie. Ich bin wirklich dankbar, dass ich diesen Traum verwirklichen konnte, dankbar meinem Chef und meinem Arbeitgeber und natürlich dankbar, dass meine Gesundheit das wieder zulässt. Nach diesem ganz speziellen Moment meiner Reise machte ich mich auf den Weg Richtung Crater Lake N.P., der doch einige Kilometer entfernt war. Unterwegs in einem kleinen Nest dachte ich plötzlich, ich könnte mal schauen ob ich irgendwo Internetempfang hätte, denn ich würde jetzt gern ein paar Worte mit meinem Schatz sprechen. Ich nahm meinen Laptop heraus und siehe da, schon nach 50m hatte ich einen Wirelesszugang gefunden - ist das nicht männliche Informatiker Intuition? Kurz ein SMS schreiben, dass ich auf Skype erreichbar bin und dann abwarten. Schon nach kurzer Zeit brachten wir eine Verbindung zu Stande und konnten ein wenig plaudern, schon eine tolle Sache diese Technik!! Danach ging es weiter und ich freute mich richtig auf den Crater Lake. Mein Reiseführer hatte mir noch einen Campingplatz ein paar Meilen vor dem Parkeingang empfohlen. Ich steuerte diesen an und brauchte etwa zwei Anläufe bis ich ihn auch wirklich fand. Ich suchte mir einen Platz und als ich etwa 30 Sekunden still stand, wurde ich von einem Schwarm Mücken überfallen!! Ujhh!! Nichts wie weg dachte ich mir und entschloss mich, mir im Parkcampground einen Platz zu suchen. Dort angekommen wählte ich einen Platz aus, bezahlte diesen und fuhr zu der entsprechenden Platznummer hin. Als ich etwa 30 Sekunden still stand, überfiel mich ein Schwarm Mücken!! Na super, dachte ich mir!! Aber irgendwo muss ich ja schliesslich übernachten!! Schnell von Kopf bis Fuss Anti-Brumm einstreichen und hoffen dass es nützt. Tja, was soll ich sagen, genützt hat es etwa 10 Minuten - danach hatten sich die Biester an den Geschmack gewöhnt und fanden ihn auch noch gut. Für mich hiess dies, sich bewegen und dann bleiben die Biester fern. Ich zog meine Bikeklamotten an, schwang mich aufs Bike und fuhr los - wohin wusste ich eigentlich gar nicht, nur weg von hier. Ich beschloss schon mal die 7 Meilen hoch zum Rand des Kraters zu fahren, das war wesentlich höher und vielleicht hatte es ja auch weniger Mücken. Die Fahrt ging gut und Mücken hatte es unterwegs keine. Oben angekommen, war ich einfach überwältigt von dem was ich da sah. Der Krater liegt auf rund 2200 Metern über Meer und ist komplett gefüllt mit Wasser, das so tiefblau schimmert, dass man am liebsten rein springen, oder einen grossen Schluck davon trinken möchte. Auf der linken Seite erhob sich eine kleine Insel und an seiner tiefsten Stelle ist der See über 580 Meter tief. Der Durchmesser beträgt ca. 11km und der Umfang etwas 45km, es war einfach ein fantastischer Anblick und ich dachte, zum Glück waren da die Mücken. Vor dem zurückgehen auf den Campingplatz graute es mir aber jetzt schon. Deshalb genoss ich noch ein wenig die Aussicht und machte mich, kurz vor Sonnenuntergang auf den Rückweg. Zurück am Campground, gab es dann zuerst mal etwas zu essen, aber eigentlich war an ein normales Essen gar nicht zu denken, die Biester waren zu gefrässig. Deshalb erledigte ich dies in wenigen Minuten und kroch danach in mein Auto, wo ich vor den Mücken erst mal sicher war. Ich hoffe nun auf Morgen, warum weiss ich aber eigentlich auch nicht! In Gedanken bin ich bei meinem Schatz und dem wirklich tollen Crater Lake. Sogne d'oro!!
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61. Tag zu Fuss auf den Lassen Peak und weiter nach Lava Beds

61. Tag zu Fuss auf den Lassen Peak und weiter nach Lava Beds
Zum Ausgleich zu gestern, beschloss ich heute einen Wandertag einzulegen. Ich machte mich so gegen 9 Uhr morgens auf zum Lassen Peak, dem höchsten Berg im Lassen Volcanic N.P. Die Wanderung an sich war nichts spezielles, ein ca. 4km langer Aufstieg mit etwa 700 Hohenmeter. Das spezielle war die Höhe in der die Wanderung stattfand. Der Start der Wanderung war bereits auf über 2500 Metern über Meer und so konnte das für Leute, die sich diese Höhe nicht gewöhnt sind, schon ziemlich anstrengend werden. Für mich hatte ich eigentlich nicht grosse Bedenken, halte ich mich doch schon seit längerem auf rund 2000 Metern über Meer auf und habe auch schon Wander-, oder Biketouren in weit höhere Regionen gemacht. Die Wanderung war etwas wirklich spezielles, da sie weitgehenst auf vulkanischem Gebiet stattfand. Man konnte die verschiedenfarbigen Gesteins- und Gebirgsformationen bewundern. Der Weg führte im Zickzack hoch und, da noch ziemlich viel Schnee im Park lang, musste man auch einige Schneefelder überqueren, aber es war eine wirklich tolle Wanderung bei besten Verhältnissen. Oben angekommen hatte man eine traumhafte Aussicht über die umliegenden Täler und Vulkane dieser Gegend. Der Lassen Volcanic N.P. ist einer von vielen Vulkanen in dieser Gegen und liegt am Anfang einer vulkanischen Gebirgskette. Auf der Rückseite des Lassen Peak konnte man direkt in ein Ausbruchfeld sehen. Dieser Vulkan war das letztemal aktiv im Jahre 1915, wenn man jedoch in dieses Abbruchgebiet sah, konnte man meinen es wäre erst vor ein paar Jahren passiert. Schon beeindruckend so hautnah zu sehen, welche Kräfte die Natur entwickeln kann. Überall im Park fand man immer wieder Schilder und Erklärungen über das was in den letzten 100 und mehr Jahren in diesem Gebiet passiert ist. Heute erfuhr ich auch noch, dass früher der Cinder Cove und der Lassen N.P. zwei verschiedene Parks waren, welche dann durch Teddy Roosevelt zusammen gelegt wurden. Eigentlich wollte ich die Parkstrasse auch noch mit dem Bike abfahren, aber da mir sonst schon ein paar Tage fehlten und sich am Mittag das Wetter zu verschlächtern schien, macht ich mich an die Weiterfahrt Richtung Lava Beds. Die Fahrt führe durch unzählige Hektaren Wald und immer wieder kam ein riesiger, schneebedeckter Berg in Sicht. Der Mount Shasta, der dieser Region auch den Namen gibt, überragt hier einfach alles. Da ich heute noch in ein ziemlich abgelegenes Gebiet fahren würde, beschloss ich nochmals den Tank aufzufüllen und etwas zum trinken zu kaufen. Danach ging's weiter Richtung Lava Beds, so gegen 16.30 Uhr kam ich an den Lake Medicine und beschloss hier mein Zelt aufzuschlagen, denn es gab eigentlich keinen weiteren Campground bis hinter Lava Beds und das war mir dann doch zu weit. Hier am See konnte ich ein wenig ausspannen und mich von den Anstrengungen der letzten Tage erholen. Am Seeufer lernte ich dann noch Joe kennen. Einen Rentner der hier ein paar Tage mit seiner Enkelin beim Fischen verbringt. Er hatte schon so einiges erlebt in seinem Leben und so hatte er auch viel zu erzählen. Wir beide gönnten uns ein Bier und unterhielten uns etwa 2h lang über dies und das. Joe ist einer von den Amerikanern, von denen ich schon viele getroffen habe, er erzählte mir, dass er seine Stimme bei der Presidentenwahl nicht Obama gegeben hat. Ich habe nun schon so viele Amerikaner getroffen und niemand von denen hat Obama gewählt, langsam frage ich mich wie Obama überhaupt President wurde? Wahrscheinlich war das wie bei Modern Talking, niemand den ich kenne hat Platten von ihnen gekauft und trotzdem waren sie immer auf Platz 1in den Charts. Spass beiseite!  Joe hatte viel zu erzählen, gewisse Sachen fand ich gut, gewissen können halt nur aus dem Mund eines Amerikaner kommen, aber es war auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Kurz vor Sonnenuntergang verabschiedete ich mich von ihm, wünschte ihm noch eine gute Zeit hier und ging zu meinem Platz zurück. Nun hiess es noch kurz etwas essen und dann war es auch schon bald wieder dunkel und Zeit um ins Bett zu gehen. Zuerst musste ich aber wiedermal mein Tagebuch aktualisieren, was auch immer recht viel Zeit in Anspruch nahm.
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60. Tag mit dem Auto und dem Bike vom Lake Tahoe zum Lassen Volcanic N.P.

60. Tag mit dem Auto und dem Bike vom Lake Tahoe zum Lassen Volcanic N.P.
Durch meine Erkältung die ich mir eingefangen hatte, war ich bereits, gemäss meinem Plan, ein paar Tage in Rückstand geraten und hatte noch nicht mal die Seeumrundung geschafft. Meinen Plan, fragt ihr euch? Ja, ihr habt richtig gelesen - meinen Plan. Da mein Rückflugdatum feststeht und ich noch einige Sachen sehen möchte, musste ich mir meine Zeit ein wenig einteilen. Ihr seht also, auch wenn man 3 Monate Zeit hat, kommt man unweigerlich irgendwann an den Punkt, an dem man seine Weiterreise ein wenig planen muss. Man möchte ja, weder zu späte, noch zu früh am Flughafen sein und auch nicht unbedingt die sehenswerten Dinge im Eilzugstempo abarbeiten müssen. Deshalb habe auch ich mir in den letzten Tagen Gedenken gemacht, wo ich noch hin will und was ich noch sehen möchte. Als ich diese Liste beisammen hatte, verteilte ich die restlichen Ferientage auf die entsprechende Orte, oder Sehenswürdigkeiten auf meiner Liste und so entstand mein Plan. Leider habe ich die Erkältung nicht miteingerechnet und so fehlen mir nun ein paar Tage. Trotzdem liess mich heute Morgen die Seeumrundung nicht in Ruhe und ich überlegte mir, wie ich doch noch meinen Traum verwirklichen könnte. Ich beschloss, die Seeumrundung zu machen und dann, mit dem bereits gepackten Auto so weit wie möglich Richtung Norden zu fahren. Die Wetterbedingungen waren einfach perfekt, windstill, warm und wenig Verkehr auf der Strasse. Für die Seeumrundung benötigte ich etwas mehr als 6h, als ich beim Auto ankam war es so gegen 15 Uhr. Es war einfach genial und ich muss sagen, Lake Tahoe ist eine geniale Gegend. Der See ist ein wahrer Traum, sein glasklares Wasser und die umliegenden Berge, bieten einfach pures Postkartenmotiv. Ich genoss die Fahrt und konnte so, wirlich mit diesem Ort irgendwie Frieden schliessen, obwohl ich ja keinen Krieg hatte, einfach gemischte Gefühle. Vieles ging mir während der Fahrt um den See durch den Kopf. Fragen wie, was wäre gewesen, wenn ich nach Lake Tahoe arbeiten gegangen wäre und ich da Krank geworden wäre, was wäre wenn ich nicht Krank geworden wäre. Viele Fragen, viele Gedanken, die die 6h einfach verfliegen liessen, obwohl die Fahrt ziemlich Anstrengend war. Gegessen hatte ich bereits unterwegs und die Dusche musste halt noch ein wenig warten. Ich fuhr ziemlich bald los und kam noch vor dem Sonnenuntergang auf einem Campingplatz in der nähe des Lassen Volcanic N.P. an. Ich hatte noch Zeit, direkt zum Cinder Cove weiterzufahren. Cinder Cove besteht hauptsächlich aus einem 200m hohen Aschekegel mit einem Kraterloch in der Mitte. Diesen Aschekegel konnte man auf seine Vorderseite besteigen, den Krater umrunden und auf der Rückseite wieder runtergehen. Vor dem Aschekegel befand sich ein See, der durch einen Ausbruch vor einigen 1000 Jahren, durch einen Lavastrom in zwei Teile geteilt wurde. Die Besteigung des Aschekegels war recht anstrengen, machte man doch bei 3 Schritten vorwärts, immer einen zurück. Oben angekommen hatte man eine tolle Aussicht auf die verschiedenen Lavaströme, die Painted Dunes - Sanddünen die, durch die verschiedenen Mineralien der Vulkane, die unterschiedlichsten Farben hatten. Zurück auf dem Campground, konnte ich noch den Sonnenuntergang fotografieren. Danach gabs noch ein paar Nachos, ein Bier und dann gings todmüden in den Schlafsack.