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72. Tag Around Mt. Rainier und dann doch nach Norden

72. Tag Around Mt. Rainier und dann doch nach Norden
Tja, heute war ein komischer Tag. Leider war das Wetter heute nur wenig besser als gestern. Es regnete zwar nicht mehr, dafür war es empfindlich kälter als gestern. Ich überlegte mir was ich machen sollte. Sollte ich Richtung Mt. Rainier fahren, obwohl dieser sich hinter dichten Wolken versteckt, oder sollte ich auf direktem Weg Richtung Osten fahren, wo das Wetter besser sein soll und später zum Mt. Rainier zurückkehren. Zuerst fuhr ich Richtung Osten, um dann wieder umzukehren und doch Richtung Mt. Rainier zu fahren. Nach dem ich etwa zweidrittel des Parks hinter mir hatte und ich Mt. Rainier natürlich nicht gesehen habe, war die Strasse gesperrt. Ich musste irgendein Schild übersehen haben. Nun hiess es für mich zurück und wieder überlegen wohin es gehen sollte. Da es bereits Nachmittag war und ich nicht am selben Ort nochmals übernachten wollte, die Wettervorhersagen für morgen sind auch nicht besser, entschloss ich mich Richtung Norden zu fahren. Ich fuhr rechts an Seattle vorbei Richtung Norden, als ich am Abend in dem Ort ankam, wo ich geplant habe zu übernachten, stellte ich fest, dass es den Campground nicht mehr gab. Also ab ins nächste Hotel, war irgendwie heute nicht mein Tag.
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71. Tag vom Mount St. Helens nach Mount Rainier

71. Tag vom Mount St. Helens nach Mount Rainier
Als ich heute Morgen aufstand, wusste ich warum alles so grün und zum Teil sogar mit Moos bewachsen war!! Es war neblig, kühl und zum Teil regnete es sogar. Aber eigentlich darf ich mich nicht über das Wetter beklagen, das ist, glaube ich, jetzt der vierte, oder fünfte Regentag in meiner ganzen Ferienzeit. Also, gute Miene zum bösen Spiel und das Beste daraus machen. Für den Morgen spielte es so, oder so keine Rolle!! Auf dem Plan stand nämlich eine Höhlenbesichtigung. Die "Ape Cave" im Südwesten des Parks, ist eine ca. 2,5km lange Höhle die durch einen Lavastrom entstanden ist. Im unteren Drittel der Höhle ist der Einstieg, danach kann man sich für den "Unteren", oder den "Oberen" Teil der Höhle entscheiden. Der untere Teil ist leicht zu begehen und man kommt auf demselben Weg wieder zurück, der obere Teil ist schwierig zu begehen (was auch immer das heissen mag, fragte ich mich als ich das Schild gelesen habe) und man steigt am Ende aus der Höhle auf und geht an der Oberfläche wieder zurück. Das klingt für mich natürlich viel spannender und so beschloss ich den oberen Teil der Höhle zu machen. Was soll ich sagen, es war ein spezielles Erlebnis, leide ich doch ein wenig an Platzangst und fühle ich mich auch sonst nicht gerade wohl in engen und dunklen Räumen. Bestückt mit meiner Stirnlampe und ganz viel Mut machte ich mich auf den Weg. Die ersten paar hundert Meter waren eigentlich nicht schwierig, man musste sich ein wenig an den unebenen Boden gewöhnen, man läuft ja nicht täglich auf getrockneter Lava, aber ich kam ganz gut voran. Irgendwann kamen dann aber die ersten Stellen, an denen man ein wenig klettern musste. Nun muss man sich vorstellen, dass eigentlich fast alles schwarz ist in dieser Höhle und dieses schwarz frass das Licht der Stirnlampe förmlich auf. Die Steine, über die man klettern musste waren nicht etwa zusammen geschmolzen, sondern lagen in einer Art Lawine, lose da. Ich kann euch sagen, es war eine ziemliche Kragslerei und langsam fragte ich mich, ob ich alles auf dem Schild am Eingang richtig verstanden hatte. Zum Glück war ich aber nicht ganz alleine in der Höhle und begegnete immer mal wieder jemandem, was mir half weiterzugehen. Aber es hatte auch wirklich spezielle Stellen, die es zu bewundern gab. Zum Beispiel glänzte die Decke silbrig, wenn man mit der Stirnlampe nach oben schaute. Da gab es aber auch spezielle Gesteinsformen, zum Beispiel sah ich an einem Ort wirklich wo einmal Lava geflossen war. Der Stein sah aus wie eine zähfliessende Masse - wirklich toll. Als dann aber die Höhle immer enger wurde und ich mich zum Teil richtig bücken musste um durchzukommen, wurde es mir schon ziemlich mulmig. Nach etwa 1 Stunde spürte ich einen kühlen Luftzug und sah etwas Helles vor mir, juhui, dachte ich und war froh endlich den Ausgang erreicht zu haben. Doch als ich dort ankam, war da nichts von Ausgang, sondern einfach nur ein Loch in der Decken, von dem es herunter regnete. Supi, dachte ich und wieder fragte ich mich, ob ich das Schild richtig gelesen hatte. Tja, zurück wollte ich nicht, nach oben konnte ich nicht, also blieb nur noch weiter vorwärts! Ich schaute auf die Uhr und sagte mir, noch eine halbe Stunde und wenn ich dann nicht beim Ausgang bin kehre ich um.......:-(!! Also, tief durchatmen und weiter geht’s. Dann endlich, wieder ein Luftzug und wieder etwas Helles in Sicht. Aufatmen, diesmal war es wirklich der Ausgang...:-)!! Zurück ging es dann an der Oberfläche, wo es noch nicht aufgehört hatte zu regnen. Von den Ape Cave ging es weiter Richtung Windy Ridge, dem höchsten Punkt im Park und von da sollte man die beste Sicht auf den Mount St. Helens haben. Leider hat der Mount St. Helens, seit seinem Ausbruch im Jahre 1980, nicht mehr diese tolle Vulkankegel Form. Ihm fehlt der oberste Teil, dieser ist beim Ausbruch wegkatapultiert worden. In Windy Ridge angekommen, wusste ich als erstes woher der Name kommt. Es windete ziemlich stark und war auch  relativ kalt. Leider verdeckten Nebelschwaden den oberen Teil des Berges. Das war aber nicht so schlimm, denn auch die Fahrt hier hoch bot einiges interessantes. Da sich das Wetter nicht zu bessern schien und für morgen in dieser Region auch nicht besseres Wetter vorhergesagt wird, beschloss ich gleich weiter Richtung Mount Rainier zu fahren. Kurz vor dem Südwesteingang des Parks, am Alder Lake fand ich einen Campingplatz und beschloss die Nacht hier zu verbringen, in der Hoffnung, dass das Wetter morgen wieder besser ist.
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70. Tag von Hood River nach Mount St. Helens

70. Tag von Hood River nach Mount St. Helens
Bei strahlendem Wetter fuhr ich los und kam mir trotzdem vor wie im Norden Englands. Die Fahrt verlief durch dichte Wälder, ja sogar richtige Waldaleen und immer wieder kamen Aussichtspunkte, wo man tolle Wasserfälle beobachten konnte. Nachdem ich genug Wasserfälle gesehen hatte, fuhr ich hoch zum Larch Mountain. Einem beliebten Aussichtspunkt von dem man einen herrlichen Blick über das gesamte Tal hatte. Oben angekommen war ich wirklich überwältigt. Unter mir der Columbia River und um mich herum die "big five", wie sie hier sagen. Geradeaus konnte man den Mount St. Helens, den Mount Rainier und den Mount Adams sehen, hinter mir war der Mount Hood und der Mount Jefferson zu sehen, also die fünf grössten Vulkanberge in der Umgebung. Anschliessend überquerte ich den Columbia River bei Cascade Locks und wechselte so auch gleich vom Staat Oregon in den Staat Washington. Washington ist der letzte Staat auf meiner Reise in Amerika, tja auch daran merke ich, dass es langsam zu Ende geht. Aber noch habe ich ein paar Tage. Weiter ging die Fahrt durch riesige Wälder und unendlich lange Strassen. Am späteren Nachmittag kam ich am Swift Lake an und beschloss hier mein Nachtlager aufzuschlagen. Der Swift Lake ist ein riesiger See südlich des Mount St. Helens und für mich ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung des Mount St. Helens morgen. Der Campground lag mitten im Wald direkt am See. Bereits unterwegs fragte ich mich, warum es hier so grün ist und eine so unendliche Pflanzenvielfalt herrscht. Zum Teil kam es mir vor wie im Regenwald, sogar die Bäume hatten Moos an den Ästen, Moos befand sich auch am Rande der Strasse. Es sah so aus, als sei es hier normaler Weise ziemlich feucht, aber heute war ein wirklich strahlender Tag, viel Sonne und richtig heiss. Trotzdem machte ich noch ein richtig schönes Feuer, denn als die Sonne unterging wurde es doch recht kühl. Da ich ziemlich müde war, verkroch ich mich schon bald nach dem Eindunkeln in meinen Schlafsack.
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69. Tag in Hood River

69. Tag in Hood River
Da ich wusste, dass es heute wieder relativ heiss werden wird, beschloss ich früh aufzustehen und den kühlen Morgen für eine Biketour zu nutzen. Als erstes machte ich mich, natürlich schon mit dem Bike, auf zu einem Coffeesshop um etwas Kleines zu frühstücken. Ein feiner Kaffee, etwas zu essen, den Sportteil der Zeitung und schon war ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Nachdem ich den Kaffee getrunken hatte, machte ich mich auf zum Historic Highway 30, der ja für die Autos gesperrt sein sollte und freute mich auf eine gemütliche Tour. Am Gate angekommen, war die Strasse tatsächlich für die Autos geschlossen und so konnte es losgehen. Warum ich das so betone, fragt ihr euch vielleicht? Wenn man tagtäglich dem relativ starken Lärm der amerikanischen Autos ausgesetzt ist, freut man sich natürlich riesig, einmal eine Strecke mit dem Bike zu fahren, auf der es keine Autos gibt. Die Strasse verlief oberhalb des Flusses und führte entlang verschiedener Lavaströme und durch Lavaschluchten. Natürlich war ich nicht der einzige Biker auf dieser Strecke und so war es ziemlich unterhaltsam für mich, so viele Amis beim Biken zu sehen. Das Lachen verging mir dann aber bald, als ich immer wieder von den vorwiegend "Gümmelern" überholt wurde. Kein Wunder, die meisten Bikes die an mir vorbei fuhren, waren wahrscheinlich gerade mal halb so schwer wie meines. Irgendwann stresste es mich dann nicht mehr und ich fuhr gemütlich die Strecke hin und wieder zurück. Als ich wieder im Hotel ankam, war es bereits Mittag. Ich nahm eine Dusche und verdrückte mich dann an den Pool, wo ich den Rest des Nachmittags verbrachte. Am Abend schaute ich mir dann die 4. Juli Parade an und ich muss sagen, alles was irgendwie Räder hat, laufen kann, oder ein Kostüm hat, nimmt an dieser Parade teil. Es war wirklich interessant und lustig das zu sehen, leider hatte ich den Fotoapparat im Hotel liegen lassen. Um 22 Uhr schaute ich mir dann noch das Feuerwerk unten am Fluss an. War schön und auch hier haben die Amis ihre ganz eigene Art mit so einem Anlass umzugehen. Schon früh fahren sie mit ihren Pick-ups ein, haben zum Teil den Grill hinten auf der Rampe und veranstalten ein BBQ, oder kommen einfach mit ihren Campingstühlen, machen es sich irgendwo bequem und haben fun bis das Feuerwerk beginnt. Das Feuerwerk dauerte etwa eine halbe Stunde und bot alles, was auch ein Feuerwerk bei uns bietet. Danach ging ich zurück ins Hotel und auf dem ganzen Weg hörte ich es immer  wieder Krachen und sah immer wieder irgendwo Feuerwerk aufsteigen, eigentlich wie bei uns, am 1. August.
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68. Tag von Tollbridge State Park nach Hood River

68. Tag von Tollbridge State Park nach Hood River
Die Region rund um Hood River bietet sehr viele Möglichkeiten sich draussen in der Natur zu beschäftigen. Ich beschloss deshalb noch ein wenig in dieser Gegend zu bleiben und wahrscheinlich auch hier den 4. Juli (Unabhängigkeitstag der Amerikaner) zu verbringen. Für heute hatte ich mir eine tolle Biketour am Mount Hood vorgenommen. So gegen 9 Uhr, nach dem Frühstück, packte ich mein Bike und fuhr auf der 35, Richtung Mount Hood. Auf der 35 fährt man hauptsächlich durch Wald, immer am Hood River entlang und stetig bergauf. Ich kam gut voran, genoss die Fahrt und das tolle Wetter und war, einmal mehr, glücklich das machen zu können. Als ich nach etwa 40km an einem tollen Rastplatz, unterhalb des Mount Hood ankam, machte ich eine Pause, ass meinen Lunch und genoss den Blick auf den Vulkan. Danach ging's dieselbe Strecke zurück und ich freute mich schon riesig auf die Abfahrten. Daraus wurde dann aber nicht sehr viel! Es ging zwar bergab, aber der Gegenwind war so stark, dass ich die ganze Strecke zurück ebenfalls permanent am Pedalen war. Als ich wieder auf dem Campground ankam, war ich ziemlich kaputt, hatte heiss und einen mega Durst und Lust auf etwas Süsses. Zum Glück hatte ich noch etwas Coke, das sogar noch recht kühl war. Nachdem ich mich umgezogen hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hood River. Die Gegend um Hood River ist, durch denn vulkanischen Boden und das vorhandene Wasser des aufgestauten Flusses, sehr fruchtbar. Überall findet man Weingüter, Obstplantagen, Kirschbäume und andere Fruchtanbauten. Hood River selber, ist ein kleines Städtchen, das vor allem vom Tourismus lebt. Die Gegend hier ist in Windsurfparadis. Der aufgestaute Fluss, zusammen mit den umliegenden Bergen und dem schönen Wetter, entwickeln täglich nach dem Mittag einen unglaublichen Wind, der von Windsurfern und Kytesurfern geliebt und genutzt wird. Ebenfalls bietet die Gegend unzählige Bike- und Wandertrails, also für fast Jeden etwas. Da ich doch ziemlich müde war und es unglaublich heiss war, beschloss ich mir hier ein Zimmer zu suchen. Ich fand ein Motel, nahe des Zentrums und nahm das Zimmer gleich für 2 Übernachtungen, den ich hörte im Radio, dass es hier am 4. Juli ein grosses Feuerwerk geben wird und das wollte ich mir doch nicht entgehen lassen. Zudem gab es hier noch eine tolle Bikeroute entlang eines alten Highways, der samstags und sonntags für Autos gesperrt ist. Nach einer Dusche und etwas Erholung stürzte ich mich ins Zentrum dieser kleinen Stadt um zu sehen was es so gibt. Als ich im Zentrum ankam war die Strasse gesperrt und es waren ziemlich viele Leute unterwegs. An einem Schild lass ich "First Friday" und konnte mir nicht so richtig einen Reim draus machen. Später erfuhr ich dann, dass immer am ersten Freitag jeden Monats, die Geschäfte Künstler und Musiker anheuern, die Strasse gesperrt wird und so eine Art Marktleben entsteht. Es war wirklich toll und hat mir einen kleinen Einblick in das Leben hier gegeben. Nachdem ich etwas gegessen hatte schlenderte ich noch eine Weile durch das Städtchen und genoss die Atmosphäre und hörte den verschiedenen Bands zu.