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84. Tag in Seattle

84. Tag in Seattle
Heute wollte ich mit dem Bike zum Seattle Center und nach Downtown fahren. Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg und merkte einmal mehr, dass Biken in der Stadt nicht das Gleiche ist, wie irgendwo auf einer Strasse in der Natur. Praktisch alle 300 bis 500 Meter ein Stopplicht, oder sonst irgendein Grund zum Anhalten und Absteigen. Ich beschloss zuerst zum Seattle Center zu fahren, dies ist weiter Weg und dann auf dem Rückweg durch Downtown zu fahren. Das Seattle Center ist eigentlich das Überbleibsel der Weltaustellung von, ich glaube 1972!? Bekanntestes Wahrzeichen vom Seattle Center ist das Space Needles, der Turm, der aussieht wie eine Nadel mit einer Plattform vor dem Spitz. Das Seattle Center besteht heute zum grössten Teil aus einem grossen Park, einem Aquapark, Achterbahnen und diversen Theatern und Ausstellungen. Als ich am Seattle Center ankam, war ziemlich viel los und ich fragte mich, ob das immer so ist? Mein Bike stellte ich ab und ging zu Fuss in den Park. Bald merkte ich, dass hier ein Festival im Gange ist. Es ist das Festival "Bite of Seattle", welches jährlich seit 21 Jahren durchgeführt wird. Es gab vier Openairbühnen, auf denen praktisch stündlich eine neue Band spielte. Zwischendurch gab es Pausen und man konnte sich etwas zu essen und trinken holen. Das Motto des Festivals ist aber nich die Musik, sondern das Essen. Rund 61 Restaurants von Seattle sind mit Foodständen vertreten. Man konnte sich überall kleine Häpchen für etwa 3 bis 5 Dollar holen. Da Seattle eine multikulturelle Stadt ist, konnte man sich praktisch durch die ganze Welt essen. Von Frankreich bis Jamaica war wirklich alles vertreten, für mich eine tolle Sache, da ich gerne etwas ausprobiere. Ich verbrachte praktisch den ganzen Tag am Seattle Center und genoss die Musik, das Essen und die Atmosphäre. Eigentlich wollte ich ja noch nach Downtown! Ich beschloss, noch ein wenig zu bleiben, dann mit dem Bike nach Downtown zu fahren und je nach Zeit, Lust und Laune, mit dem Bike, oder dem Bus zurück ins Motel zu fahren. Das ist eine der wirklich genialen Dinge in Amerika, man kann bei allen Bussen einfach das Bike vorne hinhängen und mit dem Buss die Strecke zurücklegen. In Downtown angekommen machte ich mich zuerst zum Pike Place Market auf. Das ist einer der älteste Markt in Seattle und in der Zwischenzeit auch der Bekannteste. Hier wird alles angeboten von Fisch über Blumen bis hin zu Früchten einfach alles. Leider war es zu spät, um noch wirklich einen belebten Markt anzutreffen, aber vielleicht habe ich morgen noch Zeit hier nochmals hinzukommen. Gegenüber vom Market befindet sich der erste Sturbuck der welweit eröffnet wurde. Im April 1912 wurde dieser Starbucks, damals noch als lokaler Kaffeeladen, eröffnet und von hier aus hat er seinen weltweiten Siegeszug angetreten. Natürlich konnte ich nicht vorbeigehen, ohne einen Kaffee getrunken zu haben und es schien, dass in diesem Laden irgendwie die Zeit stillgestanden ist. Alles schien irgendwie noch wie damals zu sein, die Möbel, das Licht, nur die Kaffeemaschinen stammen aus einer neueren Zeit. Danach streifte ich noch ein wenig durch Downtown und beschloss dann tatsächlich mit dem Buss zurück zum Motel zu fahren.
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83. Tag in Seattle

83. Tag in Seattle
Heute wollte ich meinen Biketrailer einpacken und in die Schweiz senden. Dazu bekam ich von einem Bikehändler eine Schachtel und dieser half mir sogar beim Einpacken. Zuvor habe ich mich natürlich bei der Post erkundigt, ob es irgendwelche Einschränkungen gibt. Den Trailer hatte ich bereits so präpariert, dass er die kleinstmögliche Grösse hat und alles was nicht mitgeschickt werden muss, habe ich demontiert. So ging das Einpacken ziemlich zügig und ich fuhr mit dem Packet zum nächsten Post Office. Dort staunte ich dann nicht schlecht, als der Postbeamte mir sagte, das Packet dürfe nicht grösser als 107 Inch sein. Gemessen werden Höhe, Breite und Tiefe und alles wird zusammengezählt. Mein Packet war, so gemessen, 116 Inch - es muss als um 9 Inch kleiner werden, nur wie? Der Trailer ist diagonal in der Schachtel verpackt, die Schachtel ist also, wesentlich breiter, dafür nicht ganz so hoch. Ich musste nun versuchen, die Schachtel zu verkleinern. Zuerst versuchte ich eine andere Schachtel zu bekommen, leider ohne Erfolg. Ich kaufte mir eine Rolle Klebeband, begab mich ins Auto und fing an die Schachtel so zu verkleinern, dass sie praktisch den Trailer umwickelte. Das war eine echte Herausforderung und hat mich etwa 1.5h gekostet. Das Klebeband habe ich praktisch aufgebraucht und als ich wieder vor dem Postbeamten stand klopfte mein Herz ganz schön, denn ich wusste nicht ob es reichen würde und ich genügend Inches einsparen konnte. Als er das Messband hervor nahm, war ich ganz schön nervös - 104 Inch - yes, I made it!!!! Nun konnte ich den Trailer nach Hause schicken und war schon ziemlich zufrieden bereits etwas erledigt zu haben. Danach ging ich etwas essen, den ich war ganz schön kaputt von dieser Übung. Nun wusste ich nicht so recht was ich machen sollte. Ich entschloss mich, den Nachmittag bei einem der grössten Arbeitgeber in Seattle zu verbringen - bei Boeing. Zwischen den riesigen Boeing Montagehallen steht das Museum of Flight. Zu sehen gibt es hier rund 150 Flugzeuge. Vom Doppeldecker der Frühzeit bis zum modernen Abfangjäger ist alles vertreten. Sogar eine ehemalige Air Force One und eine Concorde kann man besichtigen. Danach gab es noch eine Führung durch die Boeing Montagehallen, leider ist Fotografieren hier nicht erlaubt und so kann ich Euch keinen Eindruck liefern. Draussen auf dem Parkplatz konnte ich aber wenigstens noch ein paar Aufnahmen machen. Im Museum habe ich noch erfahren, dass in Seattle heute die neue Bahnverbindung von Downtown nach Tukwila, wo mein Motel ist, eingeweiht wird und man am Weekend die Bahn gratis benützen kann. Dies wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und machte mich auf zur Bahnstation. Seattle ist richtig stolz auf diese Bahn, ist es doch die erste richtige Bahnverbindung die, ab Dezember, bis zum Flughafen führt. Bis anhin musste man, entweder mit dem Auto fahren, oder mit dem Bus, was ziemlich mühsam und zeitintensiv ist. Als ich bei der Bahnstation ankam merkte ich schnell, dass ich nicht der einzige war, der diese Idee hatte. Ich musste ein wenig warten, doch die Zeit verging ziemlich schnell, da es immer etwas zu sehen, oder zu hören gab. Die Fahrt nach Downtown, daurte knapp 30 Minuten und verlief ohne Probleme. In Downtown machte ich einen kurzen Spaziergang und gönnte mir einen Kaffe. Müde und hungrig fuhr ich danach zurück ins Motel, in meinem Zimmer hatte ich noch ein paar Sachen zum Essen, die von meiner Campingzeit übriggeblieben sind.
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82. Tag in Seattle

82. Tag in Seattle
Ich hatte gestern nicht mehr viel Zeit mich mit Seattle zu befassen, deshalb erkundigte ich mich zuerst über die Möglichkeiten die man hier noch zum Biken hat und was ich sonst noch so in den nächsten Tagen anstellen könnte. Natürlich habe ich auch noch so einiges zu erledigen. Muss ich doch mein Bike wieder einpacken, muss schauen wie ich meinen Trailer nach Hause bringe und dann möchte ich noch das Eine, oder Andere einkaufen. Tja, und dann steht da natürlich auch noch packen auf dem Plan. Zuerst aber, möchte ich noch etwas von der Stadt und der Umgebung sehen. Nach dem ich mir über all das Gedanken gemacht habe und ich mit dem Bikegeschäft, das mir das Bike und den Trailer einpackt, telefoniert habe, steht nun mein Plan für die nächsten 4 Tage. Heute werde ich die Umgebung erkunden und allenfalls mit einer Fähre auf die andere Seite fahren. Morgen werde ich den Trailer via Post in die Schweiz schicken und danach ein bisschen die Stadt mit dem Bike erkunden. Sonntag Downtown Seattle und am Montag ist Bike einpacken und Gepäck packen angesagt und dann noch ein wenig shoppen im Outlet Park. Ich ass noch etwas zum Frühstück und machte mich dann auf Weg. Im Internet habe ich tolle Bikewege gefunden. Seattle liegt grösstenteils am Wasser und die meisten Wege führen am Wasser entlang. Meine Fahrt führte mich in den Norden der Stadt an einen kleinen See namens Greenlake. Dort genoss ich die Ruhe, die Sonne und liess es mir gut gehen. Auch wieder mal schön, einfach nichts tun. Irgendwann ist es aber genug mit der Ruhe und ich musste noch etwas unternehmen. Ich hüpfte auf eine Fähre, von denen gibt es nämlich ziemlich viele  hier in Seattle und fuhr mit dieser Fähre auf eine der nahe gelegenen Inseln. Hier konnte ich nochmals ein paarr tolle Runden, in einem wunderschönen Park, der für mich aber schon fast wie in der freien Natur war, drehen. Am späten Nachmittag fuhr ich wieder zurück Richtung Seattle in mein Motel.